Das Geschlecht der Clanner - eine historische Skizze
Der Wechsel der Familie von Augsburg nach Salzburg in der zweiten Hälfte es 14. Jahrhunderts war also wohlbegründet:
"Auch für diesen Domicilwechsel der Patriciatsfamilien lassen sich aus der Geschichte der freien Reichsstädte zahlreiche Beispiele erbringen. Entweder siedelten ganze Familien über oder es wurden durch Übersiedlung eines oder mehrerer Familienmitglieder getrennte Linien und damit auch getrennte Handlungshäuser oder doch Filialen, Zweigniederlassungen des Stammhauses in den verschiedenen Städten begründet.
So z.B. die Imhof in Kaufbeuren, Ulm, Augsburg, Nürnberg, die Krafft in Augsburg und Ulm! die Praun in Zürich und Nürnberg, die Welser in Augsburg, Nürnberg und aulm, die Thenn, Ilsung, Hurnaus und Rehlingen in Augsburg und Salzburg. Besonders zwischen diesen beiden letzteren Städten bestanden vielfach solche Beziehungen.
Es darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass diese beiden großen Handelsplätze sich damals sozusagen näher lagen, als heutzutage trotz anderer moderner Verkehrsmittel.
Augsburg hatte den Handel Mitteleuropas mit dem italienischen Westen, insbesondere mit Genua; Salzburg den mit dem italienischen Osten:Venedig und der Adria zu vermitteln.
Diese beiden wichtigen Handelsplätze waren durch eine gerade , vollkommen sichere, uralte und verkehrsreiche Römerstrasse verbunden.
Salzburg war zwar nicht wie Augsburg eine freie Reichsstadt, hatte jedoch vom Kaiser Friedrich III. am 8. November 1481 die Verfassung und Freihheiten einer solchen erhalten, so dass es zwar nominell dem Erbischof untertan war, der im Rate ein gewisses Oberaufsichtsrecht zur Geltung bringen durfte, sich aber in Wirklichkeit den freien Reichsstädten ebenbürtig an die Seite stellen konnte.
Es hatte daher ein stolzes, mächtiges Adelsbürgertum aufzuweisen und Namen wie Alt, Heuzl, Clanner, Kaserer, Tunkl, Waginger hatten keinen schlechteren Klang als die der gleichzeitigen Patricierfamilien von Augsburg und Nürnberg.